Jedes Jahr aufs Neue beginnt für viele unserer Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Das Kind wird neu in die Kindertagesstätte aufgenommen, ein Gruppenwechsel steht an oder der große Schritt in die Schule wird gemacht. Dieser Übergang ist für jedes Kind und seine Eltern ein einschneidender Prozess. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diesen Prozess professionell vorzubereiten, zu begleiten und zu gestalten
Eingewöhnung in der Krippe
In der Eingewöhnungszeit kommt das Kind in Begleitung einer festen Bezugsperson (z.B. Vater oder Mutter) in die Krippe, um langsam den neuen Lebensbereich und den Gruppenalltag kennen zu lernen. Hier ist zunächst alles fremd: die Räumlichkeiten, das pädagogische Personal und der neue Tagesablauf. Die Eltern sollten für diesen komplexen Eingewöhnungsprozess 2-3 Wochen einplanen, es gibt jedoch keine Faustregel, denn jedes Kind ist anders.
Zunächst kommen die Eltern mit ihrem Kind für 2 Stunden in die Gruppe, spielen mit ihrem Kind und nehmen soweit es möchte am Gruppengeschehen teil. Löst das Kind sich von der Bezugsperson, sollte diese sich etwas zurückziehen. Ist das Kind nach einigen Tagen bereits etwas mit der neuen Situation vertraut, verlassen die Eltern schon mal für kurze Zeit den Gruppenraum. Wird das vom Kind akzeptiert, wird die Trennungszeit nun täglich verlängert. Dabei sollen die Eltern sich ganz bewusst von ihrem Kind verabschieden. Die Eingewöhnungsphase gilt als beendet, wenn das Kind die Erzieherinnen als Bezugsperson akzeptiert.
Eingewöhnung im Kindergarten
Kurz vor Kindergartenbeginn kann das Kind mit den Eltern Kindergartenluft schnuppern. Das Kind verbringt zusammen mit den Eltern ein bis zwei Stunden in der Einrichtung.
Wenn das Kind bereits die Krippengruppe oder Kleinkindgruppe besucht, wird die Schnupperstunde in das Tagesgeschehen mit eingebunden. Während des Kindergartentages geht das Kind mit der vertrauten Erzieherin in die „neue“ Gruppe. Nach einigen Tagen kann es dies bereits alleine tun
Eingewöhnung im Waldkindergarten
Damit wir uns schon vor dem eigentlichen Kindergartenbeginn kennenlernen können, gibt es bei uns zwei Schnuppertage. An diesen beiden Tagen kommen Sie gemeinsam mit ihrem Kind in den Waldkindergarten. Die Termine vereinbaren wir vorab. Sie verbringen möglichst die Kernzeit des Waldtages (8.15 Uhr bis 14.15 Uhr) bei uns, damit Ihr Kind alle Abläufe kennenlernt und Kontakte zu den anderen Kindern knüpfen kann. Je nachdem wie das Kind an diesen zwei Tagen agiert, können wir über eine weitere Eingewöhnung sprechen.
Übertritt in die Schule
Der Übergang vom Kindergarten zur Schule wird bei uns durch die Vorschule gestaltet. Vorschulerziehung findet im Kindergarten in allen Altersgruppen statt. Die ersten Jahre im Leben der Kinder sind entscheidend für ein erfolgreiches Schul- und Berufsleben. Eine gemeinsame Vorschulerziehung fördert hierbei die Chancengleichheit. Die Kinder sollen spielerisch an die Strukturen der Grundschule herangeführt werden.
Dabei geht es nicht darum, Inhalte zu lernen, sondern eine sanfte Überleitung zum Schulalltag herzustellen und den Abschied vom Kindergarten zu erleichtern. Kinder erleben ihr letztes Jahr im Kindergarten voller Vorfreude auf die Schule, aber auch begleitet von Unsicherheit. Deshalb ist es besonders wichtig, ein positives Selbstbild durch Erfolgserlebnisse und Wertschätzung zu fördern. Außerdem können die im Kind von Natur aus vorhandener Neugierde und Lernbereitschaft gefördert werden, um Lernkompetenzen zu erhalten. Dabei ist es wichtig, dass Angebote ohne Zwang und strenges Regelkorsett stattfinden, um Neugierde und Spaß am Lernen nicht zu schmälern.
Nebenbei werden weitere vielfältige Ziele verfolgt (z.B. die Förderung von Kreativität, Feinmotorik, sozialen Kompetenzen und Konzentration, die Erweiterung des Sprach- und Zahlengefühls und die Vorbereitung auf die Schreibfähigkeit). Verfolgt werden diese Ziele unter anderem durch Bastelarbeiten, Spiele, Ausflüge (Theaterfahrt, Schulhausralley), Rollenspiele und Auftritte (z.B. beim Sommerfest), Mengen begreifen, Laute unterscheiden, Namen schreiben, Schwungübungen, etc.
In unserer Einrichtung findet ein Vorschulangebot mindestens einmal wöchentlich statt. Zusätzlich findet einmal wöchentlich der Vorschulkurs „Hören, Lauschen, Lernen“ nach dem Würzburger Trainingsprogramm statt, in dem vor allem auf den Schriftspracherwerb vorbereitet wird. Einmal im Monat findet, sofern es die Corona-Vorschriften erlauben, ein Vorschulangebot in den Räumen der Mondgruppe statt. Hier treffen sich die Vorschulkinder aller Kindergartengruppen, um die zukünftige Klassengemeinschaft stärken und Freundschaften aufbauen zu können.
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler, damit die Kinder mit Vertrauen, Zuversicht und Gelassenheit dem Schuleintritt entgegensehen und den neuen Lebensabschnitt mit Freude beginnen ist eine enge Kooperation mit der Grundschule. Hierbei werden die Kinder von ihrem zukünftigen Lehrer/Innen und den Erzieher/Innen ihrer Gruppe gemeinsam schrittweise an den Schulalltag herangeführt. Deshalb besucht die Bezugslehrkraft im Laufe des Vorschuljahres die Kindergartengruppen, damit die Kinder sie/ihn schon einmal in ihrer gewohnten Umgebung kennenlernen können und damit die Lehrkraft sich ein erstes Bild von den Kindern machen kann.
Im Winter werden die Kinder dann zu einem Theaterbesuch in der Schule eingeladen, damit sie gemeinsam mit ihren zukünftigen Klassenkameraden etwas Schönes und Aufregendes in der Schule erleben können. Im Laufe des Sommers steht dann zum einen eine Schulhausralley an, bei der den Kindern von älteren Schülern alle wichtigen Räumlichkeiten des Schulhauses gezeigt werden. Zum anderen dürfen die zukünftigen Schüler einen Tag in der Schule verbringen und am Unterricht teilnehmen, der von den Lehrern spielerisch gestaltet wird. Zusätzlich findet in der Vorschulzeit ein Informationsabend für die Eltern der zukünftigen Schulkinder statt.